KAPITEL V - Volle Kraft voraus an der Schwelle des 21. Jahrhunderts

Neuerung ab Oktober 1970 mit einem Gymnastikkursus für Hausfrauen. Später wird daraus eine eigene Sektion entstehen. 1973 werden die noch aus dem Gründungsjahr 1890 stammenden Statuten der Zeit angepasst. Großer Bahnhof in Rümelingen am Christihimmelfahrtstag desselben Jahres mit Fahnenweihe für die Pupilles Sektion. Pfarrer Théophile Weirich segnet das neue Banner ein und Mme. Pierre Schneider-Heinen übernimmt gemeinsam mit Gaston Ludes die Patenschaft. Erste Plätze und ehrenvolles Abschneiden bei Wettkämpfen sind auch in diesem Jahrzehnt im Rümelinger Turnwesen allgegenwärtig. Aus Mangel an Kandidaturen übt Jean Marx ab der Generalversammlung 1975 gleichzeitig die Ämter des Präsidenten, des Schriftführers und des Kassierers aus.

Als wichtigste Änderung im Turnvereinswesen Ende der 70er Jahre gilt der Rücktritt von Alba Frantzen als Monitrice der Damensektion. Für 21 Jahre treu geleistete Dienste überreichen ihr die Sektionen dames und fillettes anlässlich einer Abschiedsfeier ein Kaffee-Service aus Zinn.

Abschiedsfeier Februar 1977 für Alba Frantzen im damaligen « Jägerstübl »

Abschiedsfeier Februar 1977 für Alba Frantzen im damaligen « Jägerstübl »

Es sei noch an eine von der Rümelinger Sport- und Kulturkommission veranstaltete lokalgeschichtliche Ausstellung erinnert wobei der frühere aktive Turnsportler Fernand Risch für die Zusammenstellung der Exponate des L’ ETOILE zuständig ist.

Die Betreuung liegt in dieser Zeitspanne in den Händen von Joëlle Winckel und Diane Gales (jeux fillettes), Marie-Josée Frast (fillettes und dames ménagères), Nadine Anelli (dames), Johny Olinger (jeux pupilles), Marcel Wagner (pupilles) und Fränz Eisenbarth (adultes).

Kommen wir zu den 80er Jahren wo in der Vereinsführung nicht mehr die Rede von einem eigenen Vorstand für die weiblichen Sektionen ist. Jean Marx erhält Unterstützung von Claudine Parrasch-Goedert und danach von Marie-Paule Bausch die sich als Sekretärinnen zur Verfügung stellen.

 

Im von 11 auf 15 Mitgliedern erweiterten Vorstand stehen ihnen Raymond Copette, Jean Eisenbarth, Maisy Eisenbarth-Bormann, Diane Gales-Eisenbarth, Jean Kucment, Ilona Pelletier-Schrantz, Guy Schmit, Aloyse Schütz, André Winckel, Jeannot Winckel, Joëlle Winckel, Henri Zirves und Josette Zirves-Peusch. Geplant sind die neuen Sektionen Turnen für ältere Mitbürger und « maman et bébé ». Sogar eine Amicale früherer Turner wird vorgeschlagen.

Das Wochenende vom 12. und 13. Juli 1980 wird zu einem weiteren Meilenstein in der Rümelinger Turnvereinsgeschichte. Gilt es doch den 90. Geburtstag gebührend zu feiern. Im Nic Pletschette Schulhof eröffnet ein den Ortsvereinen vorbehaltenes  « Spiel ohne Grenzen » die Festlichkeiten. Die Union Sportive trägt die Palme davon. Eine Blumenniederlegung am Grabe des letztverstorbenen Vorstandsmitglieds Ray D’Antonio, ein Festzug mit anschließender von Pfarrer Théophile Weirich zelebrierter Gedenkmesse, ein von der Gemeindeverwaltung dargebotener Empfang, ein Turnier für Herren- und Damenriegen dies zum Gedenken an die Rümelinger Turner der letzten 90 Jahre sowie die Überreichung einer Ehrenplakette an langjährige Mitglieder der L’ ETOILE vervollständigen die Geburtstagsfeierlichkeiten.

 Im Dezember beschließt ein erneut erfolgreiches Gala Gymnique et Artistique das Jahr 1980

Der 27. September 1982 geht als Trauertag in die Geschichte des Rümelinger Turnvereins ein. Jean Marx stirbt unverhofft und der Verein verliert eine Symbolfigur die seit 1960 das Präsidentenamt innehatte, seit 1974 das Sekretariat führte und seit 1949 die Vereinskasse verwaltete. Henri Zirves wird neuer Vorsitzende während Jeannot Winckel das Amt des Schatzmeisters übernimmt. Nicht unwichtig zu wissen ist dass der Turnverein von nun an seinen definitiven Gesellschaftssitz im « Café de la Poste » hat.

Durch Gemeindereglement werden Ortsvereine nicht mehr während einer « soirée en l’honneur des sportifs méritants » sondern bei einem eigenen Empfang auf der Gemeinde geehrt. Die L’ Etoile ist der erste Lokalverein dem dieser Empfang zusteht. Belohnt werden die Sektionen dames und adultes für erste Plätze in ihrer jeweiligen Kategorie dies beim Regionalfest des Bassin Minier.

Zum 95. Geburtstag zieht der Vorstand in Erwägung ein weiteres Mal die « Fête Fédérale » auszurichten. Da Rümelingen noch nicht über eine Sporthalle verfügt - sie wird erst 1989 eingeweiht werden - geht dieser Wunsch der L’ ETOILE nicht in Erfüllung.

Das Jahr 1985 geht aber noch für ein anderes Ereignis in die Vereinsgeschichte ein. Unter Leitung des jungen Moniteurs Romain Loes erblickt eine männliche Sektion für Kunstturnen das Licht der Welt. In den kommenden Jahren wird sie den Rümelinger Turnverein in dieser Turndisziplin zur Nummer 1 in Luxemburg machen. In den folgenden Jahren erringt Romain Loes welcher auch zum B Kader der Nationalmannschaft gehört, zweimal hintereinander einen doppelten Meistertitel im Championnat du Bassin Minier und bei den nationalen Meisterschaften.

Unter Leitung ihrer Monitrice Sylvie Schütz erringen die Fillettes im Monat Juni 1987 beim Föderalfest die Meisterschaft « en première catégorie moyenne » und werden dafür von der Gemeindeverwaltung empfangen

Unter Leitung ihrer Monitrice Sylvie Schütz erringen die Fillettes im Monat Juni 1987 beim Föderalfest die Meisterschaft « en première catégorie moyenne » und werden dafür von der Gemeindeverwaltung empfangen

Unter Leitung ihrer Monitrice Sylvie Schütz erringen die Fillettes im Monat Juni 1987 beim Föderalfest die Meisterschaft « en première catégorie moyenne » und werden dafür von der Gemeindeverwaltung empfangen

Bruno Santos